Bildung
Umweltbildung für das Wohnzimmer
Umweltbildung in schönen kleinen Häppchen. Hier findet ihr Hintergrundwissen über Ökologie, Arten und vieles mehr was im Gesellschaftsspiel Ecogon thematisiert wird.
Doch was ist eigentlich Umweltbildung?
Unter Umweltbildung versteht man einen Bildungsansatz, der Menschen einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Umwelt sowie mit natürlichen Ressourcen vermitteln soll. Vor allem bezieht es sich auf die Hauptbereiche Ökologie, Umwelt und Natur. Auf internationaler Ebene entwickelte sich das Thema Umweltbildung seit über 20 Jahren mehr und mehr in Richtung Nachhaltigkeit. Kennzeichnend dafür war die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), die sich von 2005 bis 2014 erstreckte. Dabei spielen inzwischen auch Aspekte wie Soziales, Ökonomie, Politik und Kultur eine wichtige Rolle in der Gesamtbetrachtung. Der Umfang an Maßnahmen zur Umweltbildung in Deutschland erstreckt sich über 4600 stationäre Umweltbildungseinrichtungen, die in ihrer Ausprägung sehr vielfältig sind. Beispielsweise gibt es Biosphärenreservate, Naturparks, Waldkindergärten, Umweltschulen, Ökologie- und Umweltstationen, als auch Nationalparks, Schulbiologiezentren, Waldschulen oder Freilandlabore. Zudem arbeiten zahlreiche Umweltpädagogen daran, das Bewusstsein für die Umwelt innerhalb der Menschheit zu verändern. Hervorzuheben für ihr Engagement in der Naturbildung ist die Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU), die gleichwohl als Dachverband der Umweltbildungseinrichtungen gilt.
Unser Umwelt- und Naturspiel Ecogon verfolgt dieselbe Zielstellung wie die Gesamtheit der Initiativen und Bildungseinrichtungen – die Umwelt mit ihren Bestandteilen, Wechselwirkungen und Kreisläufen zu betrachten und ein erhöhtes Umweltbewusstsein hervorzurufen. Dabei sind in dem Bildungsspiel Ecogon neben dem spielerischen Charakter auch kooperative Elemente integriert, sodass Wissen mit Spaß und Freude vermittelt wird. Ob Tiere, Pflanzen oder das Ökosystem, in dem sie sich befinden – alles spielt eine Rolle und steht in Abhängigkeit zueinander.
An die UN-Dekade wurde von den Vereinten Nationen ein fünfjähriges Weltaktionsprogramm (WAP) angeknüpft, da die Bedeutung der Nachhaltigkeit auf nationaler und internationaler Ebene in alle Lebensbereiche einbezogen werden soll. Die Bildungsoffensive „Bildung für nachhaltige Entwicklung“, die 2015 von der UNESCO ausgerufen wurde, richtet sich darauf aus, für zukünftige Generationen dieselben lebenswerten Bedingungen zu schaffen, die heutzutage vorhanden sind. Zudem befasst sich die BNE damit, dass geschaffene Lebensqualität nicht auf Kosten von anderen Orten der Erde entsteht. Mittelpunkte nachhaltiger Entwicklung bestehen darin, eine Balance zwischen Geben und Nehmen herzustellen, ein Gleichgewicht zwischen Sozialem, Ökonomie, Kultur und Ökologie aufzubauen, nachhaltige Innovationen zu entwickeln und zu fördern sowie die biologische und kulturelle Vielfalt zu gewährleisten. Das Ziel eine globale nachhaltige Entwicklung zu realisieren, funktioniert nur indem die Nachhaltigkeit in den Bildungssystemen integriert wird. Nachhaltiges Denken und Handeln muss zunächst erlernt und in den Gedanken der Menschen verankert werden, um unseren Planeten zu schützen. Einhergehend mit dem Schutz der Erde liegen weitere Ziele der UNESCO Agenda 2030 in der allgemeinen Verbesserung der Gesundheitslage, der Bekämpfung von Armut und Hunger und die Schaffung/Ermöglichung von Gleichberechtigung. Das WAP umfasst weltweit besonders die folgenden fünf prioritären Handlungsfelder:
- Politische Unterstützung: Das BNE-Konzept soll in die einschlägigen Bereiche der Politik integriert werden.
- Ganzheitliche Transformation von Lern- und Lehrumgebungen: Sämtliche Bildungs- und Ausbildungskontexte sollen die Nachhaltigkeitsprinzipien der BNE integrieren.
- Kompetenzentwicklung bei Lehrenden und Multiplikatoren: Erzieher und Multiplikatoren müssen ihre Kompetenzen im Bereich BNE verstärken, damit noch mehr Wissen verbreitet werden kann.
- Stärkung und Mobilisierung der Jugend: Besonders für die Jugend sollen viele weitere Maßnahmen entwickelt, um das Umweltbewusstsein zu fördern.
- Förderung nachhaltiger Entwicklung auf lokaler Ebene: Die Ausweitung der BNE-Programme und -Netzwerke soll auf der Ebene von Städten, Gemeinden und Regionen erfolgen.
Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland eine Vorreiterrolle in der Erreichung des UNESCO Rahmenplans ein, da BNE auch von der Politik zunehmend unterstützt werden soll. Eine Sitzung der nationalen Plattform BNE wurde durch die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka ins Leben gerufen. Dabei treffen sich wirtschaftliche und politische Entscheidungsträger zweimal jährlich, um weitere Vorgehensweisen zu diskutieren. Unterstützt wird die Plattform BNE durch sechs Fachforen, die aus Experten bestehen, als auch durch Sprecher von Partnernetzwerken, die den bundesweiten Input von BNE-Aktiven mit einfließen lassen. Diese Fachforen unterteilen sich entlang einer Bildungskette: frühkindliche Bildung, Schule, berufliche Bildung, Hochschule, informelles und non-formales Lernen und Kommunen. Die Aufgabenfelder der Foren beinhalten das Verfassen von Empfehlungen, Positionspapieren und Orientierungshilfen. Um Engagement im Bereich nachhaltiger Entwicklung zu erhöhen, werden vorbildliche BNE-Initiativen ausgezeichnet und erfolgreiche Praxisbeispiele gezielt gefördert. Zusammengefasst werden Maßnahmen zum optimalen Erlernen von nachhaltigem Handeln im nationalen Aktionsplan, der im Frühsommer 2017 verabschiedet werden soll. Neben Leuchtturm-Initiativen, die BNE stärker verbreiten, sollen Stunden- und Lehrpläne sowie Ausbildungsverordnungen die BNE besser integrieren als zuvor. Ein jährlicher Agendakongress bietet Raum für Diskussionen und neuen innovativen Ideen.
Wenn Ihr nicht das Glück hattet, in der Schule, bei externen Veranstaltungen oder während des Studiums etwas über die Umwelt und Natur zu lernen, dann könnt Ihr das jederzeit nachholen – gemeinsam mit Freunden oder Familie mit dem interaktiven Lern- und Kooperationsspiel Ecogon.
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